Zentraler Aufgabenschwerpunkt in der Wettbewerbsbearbeitung war die Neugestaltung des historischen Stadtkerns Schwertes, samt seiner Baudenkmäler, verkehrsräumlichen Anschlüsse in die Umgebung, sowie der Verknüpfung stadt-räumlicher Zusammenhänge von Stadt und Landschaft.
Auszug aus dem Protokoll des Preisgerichts:
Die Entwicklung der Logik der Landschaft wird positiv diskutiert und ansprechend in ein zusammenhängendes stadträumliches Konzept umgesetzt.
Die Verfasser formulieren ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Straßen- und Platzräume der Schwerter Innenstadt, das der wertvollen historischen Bausubstanz insbesondere um die St. Viktor-Kirche und das historische Rathaus gerecht wird. Die beiden unterschiedlichen Plätze werden bewusst konträr – zum einen als grüne Oase, zum anderen als freigestellter Marktplatz der Stadt – sehr treffend herausgearbeitet. Ihre Aufenthaltsqualität wird deutlich gesteigert.
Eine mittig liegende Pflasterintarsie zoniert sensibel den Marktplatz; der vorhandene historische Brunnen und die charakteristische Lindenreihe bleiben erhalten. Blickbeziehungen auf die historischen Gebäude und in Richtung Wuckenhof werden gut herausgearbeitet. Die offene multifunktionale Gestaltung bietet vom Grundsatz her genügend Raum für Veranstaltungen und bürgerschaftliche Aktivitäten. Der ebenengleiche Übergang zum kleinen Markt wird offengehalten und gestärkt. Die Idee von auf das Kirchenensemble ausgerichteten Sitzstufen auf dem Marktplatz, die gleichzeitig mit der bestehenden Topografie umgehen, wird begrüßt. Die Massivität und die Abwicklung in der vorgeschlagenen Vielzahl von Höhenstufen und Abtreppungen sollte jedoch geprüft und hinterfragt werden. Auch eine stärkere Öffnung der Treppe in Richtung südliche Geschäftszeile und die Vergrößerung der bespielbaren Veranstaltungsfläche wurde diskutiert.
Der kleine Markt erscheint durch die Neugestaltung unter dem Thema „Ruhraue“ erfrischend belebt. Grün und Wasser sorgen für neue Qualitäten und eine ansprechende Atmosphäre. Auch die Außengastronomie wird genau wie auf dem großen Marktplatz gestärkt.
Das vorgeschlagene Plattenmaterial und die Formate des Umgebungspflasters strahlen eine gewisse Härte aus, der römische Verband erscheint wenig ortsangemessen und fremd.
Verkehrswege und Fußgängerüberwege werden im Konzept positiv herausgearbeitet. Der Entfall mehrerer Stellplätze im Bereich der Bushaltestelle wird bemängelt und kritisch diskutiert. Insgesamt stellt die Arbeit ein tragfähiges Konzept zur Neugestaltung der Schwerter Innenstadt mit vielen neuen Aufenthalts- und Grünqualitäten dar.