3. Preis - Wettbewerb Umgestaltung der Rathausstraße in Rietberg

Das Gestaltungskonzept beschreibt die Rathausstraße als historisches Rückgrat der Rietberger Altstadt. Sie verbindet die beiden Eingänge im Norden und Süden mit dem Stadtkern. Die drei Plätze verbinden den Grünen Ring mit der Rathausstraße.

Rathausplatz – Historische Mitte

Der Rathausplatz bildet im Spannungsgefüge zur Straße die größte Raumöffnung. Im Kontrast zu den dichten Baulinien der Rathausstraße bilden Rathaus, Kirche und Verwaltungsgebäude ein besonderes städtebauliches Ensemble, das auf dem gemeinsamen Belagsteppich vereint wird. Durch die Freistellung und die reduzierte Gestaltung wird der geschichtsträchtige Stadtkern verstärkt und im Vergleich zur gesamträumlichen Performance spür- und sichtbar.

Ebenso bekommt die neue Mitte durch die offene und freie Gestaltung keine Richtung und orientiert sich gleichwertig zu seinen Rändern. Zudem werden dadurch die Gebäude untereinander in Beziehung gestellt. Der Niemeier-Brunnen wird versetzt und zum neuen Highlight des Platzes. Ein großzügiger Naturstein-Sockel hebt den Brunnen auf eine Art Bühne, welche gleichzeitig eine 360° Sitzkante formuliert und die neue multifunktionale Mitte bildet.

Nordtor – Platz am Nordtor / Stadt-Entrée

Die Platzfläche im Norden wird zum neuen Eingangsportal in die Stadt. Im Vergleich zum Süden wird hier eine klare Eingangssituation definiert. Zum einen beginnt hier die neue Fahrradstraße, zum anderen zeigt die Siedlungsstruktur der Stadt einen Überhang. Der neue Stadteingang wird großzügig, offen und repräsentativ gestaltet. Der strenge Hain aus Hochstämmen

unterstreicht zudem die Wirkung des Stadt-Entrées, stärkt die Orientierung und bildet die ersten Aufenthaltsschwerpunkt mit besonderem Wasserelement. Ein großzügiger Wasserspiegel projiziert den historischen Stadtgrundriss in den Belagsteppich. Bänke verteilen sich unter den lockeren Kronen der Bäume und rahmen die Hauptwegerichtung in die Stadt.

Südtor – Platz am Südtor / Stadtplatz

Thematisch und strukturell bildet die Platzfläche im Süden einen Eingang und Endpunkt. Die Raumöffnung, im direkten Übergang zur Rathausstraße, bildet im Zusammenspiel mit dem Grünen Ring einen grünen Stadtplatz mit hoher Aufenthaltsqualität. Der neue Platz besitzt eine hohe Flexibilität und vielfältiges Nutzungsangebot für temporäre Veranstaltungen wie Wochenmarkt, Karneval, Kulturevents, Sport und bietet Parkraum für PKWs. Als besonderes Highlight und neuer

Aufenthaltsmagnet öffnen sich Sitzstufen zum Wasser. Durch die Ausrichtung der Wasserelemente wird an den Verlauf der ehem. Wallanlage/ Grüner Ring angeknüpft und thematisiert. Zudem bilden die Neupflanzungen zusammen mit den Bestandsgehölzen und einer wassergebundenen Belagsintarsie ein neues System (Karree), was den Platz gliedert, die unterschiedlichen Nutzungsräume zoniert und das wertvolle Bestandgebäude integriert.