3. Preis – nicht-offener Realisierungswettbewerb – „Neubau SSB Stadtbahnbetriebshof Weilimdorf“

3. Preis – nicht-offener Realisierungswettbewerb – „Neubau SSB Stadtbahnbetriebshof Weilimdorf“

3. Preis – nicht-offener Realisierungswettbewerb – „Neubau SSB Stadtbahnbetriebshof Weilimdorf“

3. Preis – nicht-offener Realisierungswettbewerb – „Neubau SSB Stadtbahnbetriebshof Weilimdorf“

RAUMKONTEXT + ANSATZ

Das Wettbewerbsgebiet befindet sich auf der ländlichen Peripherie um Weilimdorf, vor den Toren der Stadt Ditzingen und grenzt im Süden an den Stadtteil Hausen an. Auf Grund der besonderen Lage als Regionale Zäsur im Landschafts- u. Naturschutzgebiet, sowie auch vor dem Hintergrund der Dimension des Eingriffes vertreten wir die Haltung einer nachhaltigen Lösung, die sich mit der Ästhetik und der Gestaltung von Landschaft, sowie auch mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Fragestellungen auseinandersetzt. Wir interpretieren die Entwurfsaufgabe als ein Fortschreiben vom Menschen gebauter Kulturlandschaft und arbeiten mit den vorhandenen Strukturen und Motiven des Ortsbildes (Süddeutsches Berg- u. Hügelland).

GESTALTUNGSKONZEPT – WAHRNEHMUNG UND INTEGRATION DER LANDSCHAFT

Vor dem Hintergrund unserer Leitidee, denken wir sowohl das neue Gebäudeensemble des Straßenbahndepots als auch deren Freianlagen als hybride Landschaft. Dadurch entsteht ein zusammenhängendes Gestaltungsprinzip, welches sich über das gesamte Areal legt und in der Region Wiederkennung und Identität stiftet.

Was ist die Landschaft? – Wir begreifen das ortstypische Abbild der Landschaft als einen Raum menschlicher Überformung. Das romantisierende Szenario von Landschaft – im Sinne eines natürlich gewachsenen Lebensraumes von Flora und Fauna, wurde im Verlauf des letzten Jahrhunderts mehr und mehr durch anthropogene Einflüsse (und Bedürfnisse) überzeichnet, verändert und kultiviert, sodass sich der vorhandene Charakter als eine Nutz- u. Kulturlandschaft darstellt.

Als eine Erkenntnis aus der Raumanalyse interpretieren wir die Wettbewerbsaufgabe als große Chance sowohl den Nutzer, als auch den Betrachter (Anwohner) mit Hilfe unseres Berufsstandes – im Umgang mit diesen Wandlungsprozessen, zu begleiten und zu sensibilisieren, und ebenso auch um unsere gebaute Umwelt durch integrative Gestaltungsansätze nachhaltig und positiv (in der Wahrnehmung von Landschaft) weiter zu entwickeln.

Das Freiraumkonzept zeigt einen aktiven und bewussten Lösungsansatz bezüglich des gestalterischen Umgangs und der Verbindung von Technik und Natur – von unserer gebauten Umwelt.

HORIZONTE + PERSPEKTIVWECHSEL – LANDSCHAFTSKÖRPER/ LANDMARKE

Das Wettbewerbsgebiet wird zu seinen Rändern von verschiedenen Kulturräumen umgeben, welche sich in Gestalt und Charakter unterscheiden. Im Westen befindet sich ein Industrie- und Gewerbegebiet, was im Norden über die Weilimdorferstraße (B 295) seinen überregionalen Anschluss findet. Im Osten und Süden bilden großflächige, offene Feldflure einen grünen Saum. – Das Konzept thematisiert die Wahrnehmung und den Wandel der Landschaft. Hierbei bilden zwei Prinzipien die Motivik der Nahtstellen im Übergang an die Umgebung aus – das Hinein und das Darüber.

Der neue Betriebshof wird in einem spannungsvollen Perspektivwechsel der Horizonte in die Landschaft integriert und gleichzeitig inszeniert.

Landschaftskörper (geformte Landschaft)

Der Entwurf denkt gestalterische Synergien und arbeitet ebenso nachhaltig mit dem Aushub der, für die Neuplanung des Geländes anfallenden Erdmassen. Das neue Depot verschmilzt mit seiner Umgebung und zeichnet ein dynamisches Bild der neuen Kulturlandschaft. Je nach Blickpunkt und Blickrichtung (Zugang und Fernwirkung) öffnen und schließen sich die gekippten Elemente, sodass der Betriebshof als neuer Bestandteil und weiterer Baustein mit der Landschaft verbunden, wahrgenommen und erlebbar gemacht wird.

In Reaktion auf die technischen Bedürfnisse der neuen Anlage, sowie auch der unterschiedlichen Anschlüsse in die Umgebung, entwickelt das Prinzip eine abwechslungsreiche Performance und integriert das neue Gebäudeensemble (Werkstatt, Abstellanlage, Dienst- u. Sozialgebäude) samt Gleisharfe, Werkhof, Parkhaus und Vorplatz in die Gesamtstruktur.

Details

Planungspartner:
wulf architekten - Stuttgart, DREES und SOMMER SE - Stuttgart (Tragwerk), Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung - Stuttgart (Modell)
Auslober:
SSB Stuttgarter Straßenbahnen AG, Landeshauptstadt Stuttgart
Fläche:
ca. 6 ha
nicht-offener Realisierungswettbewerb:
2021
Ergebnis:
3. Preis