Aufgabenstellung

Die Bad Hersfelder Festspiele sind seit Jahrzehnten eine feste Größe innerhalb des deutschen Kulturbetriebs. Auf der 1.400 m² großen Bühne in der historischen Stiftsruine werden Schauspiel, Musical und Theateraufführungen für die ganze Familie gezeigt. Die Infrastruktur der Festspiele ist heute über mehrere Standorte verteilt, die teilweise den technischen und funktionalen Anforderungen nicht mehr genügen. Aus diesem Grund sollte ein Multifunktionsgebäude errichtet werden, das Werkstätten, Probebühne, Büros und Infrastruktur aufnimmt.

Die Rahmenbedingungen zur Einfügung des Baukörpers waren anspruchsvoll – die historische Umfassungsmauer und ein bestehender Großbaum sowie der Baubestand mussten bei der Planung berücksichtigt werden.

Freiraum

Der Freiraum der Stiftsruine gliedert sich in einzelne Teilbereiche, wie die Freifläche vor der Stiftsruine, dem Staudengarten, dem Friedhof und dem Park. Das neue Multifunktionsgebäude, das Burschenhaus und die Werkstätten bilden zusammen mit dem Finanzamt den Wirtschafts- und Verwaltungsteil im Gesamtkontext des Stiftsruinenareals. Somit kann der Freiraum des neuen Multifunktionsgebäudes als eigenständig zu entwickelnder Bereich betrachtet werden und soll sowohl als Werksfläche, sowie als Aufenthaltsort dienen. Die Bestandslinde bleibt erhalten und steht im Zentrum der Hoffläche. Der Hof dient als Treffpunkt und bildet den zentralen Ort, um bei den Festspielen Bühnenteile von der Werkstatt zur Stiftsruine zu transportieren.

Die Hoffläche wird gepflastert, wobei sich die Materialität an der Natursteinfläche vor dem Haupteingang der Stiftsruine orientiert. Über Pflasterbänder in Rasenflächen wird die funktionale Hoffläche in Richtung der historischen Bestandsmauer aufgelöst. An die Mauer schließt sich eine klare Rasenfläche an. Durch die Installation einer Bank in der Rotunde wird diese zu einem besonderen Aufenthaltsort inszeniert.