Der Wettbewerb zum neuen Marktplatz der Stadt Schlüchtern hatte einige entwurflich spannende Aufgaben zu bieten.
Der historische Übergang von der Innenstadt zur Altstadt mit einer Bebauungsinsel am östlichen Ende ist schwierig als Platzfläche erkennbar. Das Ziel war es, mit einer klaren Entwurfsidee neue städtebauliche Kanten zu erzeugen, um den Platz zu fassen. Unsere Idee, diesen Freiraum, der bis an den grünen Landschaftsraum der Kinzing angeschlossen ist, als einheitliche Landschaft zu sehen, wurde zur Leitidee für den Entwurf. Hier entstand der Gedanke, die neu geforderte Stadtbühne aus der Landschaft heraus zu generieren. Ein Podest mit einer Sitzkante und ein neuer Baum-Hain als Aufenthaltsfläche an der östlichen Brandwand war die Hauptperle entlang einer Entwurfs-Kette von West nach Ost. Diese Perlenkette entwickelte sich über den Ideenteil hinaus Richtung Krämerstraße und zeigte adäquate Lösungen zur Anbindung an die zukünftige Stadtentwicklung. Bei der Kette handelt es sich um eine Abstraktion des ehemaligen Bach-Verlaufs des Elmbachs. Er wird durch eine zwei Meter breite Abwicklung aus wiederverwendetem Bestandspflaster gedacht, der neue gräulich-bläuliche Einstreuungen erhält.
Vor dem Rathaus wird ein neues Brunnenelement in Form einer Wasserschale platziert. Das skulpturale Objekt der Schale versinnbildlicht eine Art Trog/ Wasserspender (Quelle) und strahlt einen repräsentativen Charakter aus. Auf dem Kleinen Quartiersplatz wird ein Wasserspiel, in Form eines Fontänenfeldes, niveaugleich zur Oberfläche installiert, sodass hier ein Ort in nachbarschaftlichem Idyll entsteht, welcher zum Verweilen und Spielen einlädt. Inhaltlich und visuell werden die beiden Wasserelemente mit Hilfe des Platzbandes verbunden, sodass auch hierbei ein einheitlicher Rahmen den neuen Platzraum definiert.